Mit großem Entsetzen haben wir den Kommentar des BBV zur geplanten Unterbringung von Flüchtlingen in Biemenhorst zur Kenntnis genommen.
Wir sind froh, dass es freie Meinungsäußerung und freie Presse in Deutschland gibt, das unterscheidet uns von vielen anderen Ländern, und darauf können wir stolz sein. Allerdings können wir wählen, welche „freie Presse“ wir lesen möchten. Nun hat Ihr Chefredakteur den Bogen weit überspannt – und das nicht zum ersten Mal.
Kommentare sollen zu Diskussionen führen, rechte Kommentare sollten in einer Zeitung, die sich den Werten unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung verpflichtet, nichts verloren haben. Die Formulierungen „Flüchtlinge an den Stadtrand“, „Lager“ und die Formulierung – inklusive der Bewertung – „Denn zu glauben, dass Integration nur möglich ist, wenn Flüchtlinge im Zentrum leben, ist naiv“ bedienen rechtes Gedankengut und bewirken nur das, was Herr Prinz anmahnt, nämlich die Spaltung der Gesellschaft. Hat Herr Prinz nichts aus der Geschichte gelernt?
In Bocholt sind bisher Flüchtlinge im Yupidu und auf dem Platz des ehemaligen SC 26 untergebracht. Beides ist keine Stadtmitte – Biemenhorst ebenso wenig – und die Erfahrungen dort sind positiv, da Integration in einem Stadtteil gemeinsam mit den dort lebenden Menschen stattfinden kann. Zudem ist es das Ziel der EWIBO, welche die Flüchtlingsunterbringungen begleitet, diese wenn möglich schnell dezentral in Wohnungen unterzubringen.
Wir fordern das BBV auf, Kontakt zu den geflüchteten Menschen sowie den Menschen, die sich seit Jahren intensiv und mit Herzblut für diese Menschen einsetzen, aufzunehmen und anstelle von Angst Zuversicht zu setzten, anstatt tendenziöse Kommentare zu schreiben.
SPD-Stadtverband Bocholt
Für die SPD-Ortsvereine Bocholt
– Süd-Ost, Maximilian Knorr
– West, Kerstin Erkens
– Mitte-Nordost, Stefan Schmeink
Für die Fraktion der SPD im Kreistag, Daniel Höschler
Für die Fraktion der SPD in der Stadtverordnetenversammlung Bocholts, Martin Schmidt
Nina Andrieshen, MdL der SPD in NRW