Seit zweieinhalb Monaten protestieren im Iran zehntausende Menschen für Gleichberechtigung und Menschenrechte und gegen das Regime. Als Zeichen der Solidarität und Unterstützung wenden sich nun die Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion per Brief an den iranischen Botschafter in Berlin. Als Teil einer großangelegten Kampagne verlangen die Politiker die Freilassung von unrechtmäßig verhafteten und oft in Scheinprozessen verurteilten Demonstranten. Jeder Brief spricht dabei einen spezielle Fall an. Auch die SPD-Landtagsabgeordnete für den Kreis Borken, Nina Andrieshen, zögerte nicht sich an der Aktion zu beteiligen. In ihrem Brief verlangt sie Aufklärung und die Freilassung von Amirali Najar, von dem seit seiner Festnahme am 15. November jede Spur fehlt. Weder Familienangehörige noch Freunde wissen, wie es dem 18-jährigen Schüler geht. „In der hohen Zahl an Rechtsübertritten, Gewalttaten und Menschenrechtsverstößen, die täglich durch die iranische Regierungen begangen wird, kann ein einzelnes Schicksal schnell weniger relevant wirken. Aber Fälle wie Amiralis dürfen von der Öffentlichkeit nicht vergessen werden. Wir schicken so nicht nur das Signal, dass wir uns als Politiker sehr genau die Entwicklungen im Iran ansehen, sondern auch, dass wir die Namen und Gesichter derjenigen kennen, die das Regime verschwinden lassen will. Und das wir sie nicht vergessen haben oder werden.“ So die SPD-Politikerin. Ihr Brief wird gemeinsam mit mehreren hundert ähnlichen zwischen Weihnachten und Neujahr ankommen, wie von den Organisatoren der Kampagne geplant – denn die Regierung in Teheran setze darauf, dass zwischen den Feiertagen die Welt weg sieht.