PM zum Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention des Europarats

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen NRW verurteilt aufs Schärfste den Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention des Europarats.
Das Dekret des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und aller, die ihn darin unterstützen, bedeutet einen Schlag ins Gesicht von Frauen, die häuslicher Gewalt durch Männer ausgesetzt sind oder ihr Leben bereits verloren haben.
Die Täter, die sich Femiziden, Vergewaltigungen und sonstiger Formen von Gewalt gegen Frauen schuldig gemacht haben, und ihre potenziellen Nachahmer dürften sich in ihrem Handeln bestätigt fühlen.
Damit werden Frauen zu Bürgern zweiter Klasse herabgewürdigt: in der Türkei, in ganz Europa und in der Welt.
Der Schutz von Frauen ist essenzieller Bestandteil der universellen Menschenrechte. Die Gewalt an Frauen zerstört fundamentale ethisch-moralische, gesellschaftliche Grundwerte eines jeden Staates, egal welchen religiösen und kulturellen Traditionen er sich vorgeblich verpflichtet fühlt. Die Gewalt an Frauen zerstört die Keimzelle eines jeden Staates, die Familie und das Gemeinwesen.
Eine Politik, die sich nicht entschieden und wirksam gegen die Verletzung von Menschenrechten wie die der Frauenrechte stellt, macht sich zur Komplizin von Gewaltverbrechern – egal wo, wann und mit welchen Mitteln in der Welt.